Wie unterscheiden sich Gasflasche und Gaskartusche?

Ratgeber

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Die meisten Gaskühlschränke und eben auch die kleineren Gaskühlboxen sind darauf ausgelegt, mittels einer Flüssiggasflasche betrieben zu werden, die meist Propan enthält. Im Campingbereich gibt es jedoch auch kleinere Gaskartuschen, der Dometic RC 1205 GC ist sogar ab Werk für die Verwendung mit Ventilkartuschen ausgelegt. Zum besseren Verständnis will ich dir die Grundlagen erklären.

Was ist eine Gaskartusche?

Wenn du dich zuvor noch nie mit der Materie beschäftigt hast, fragst du dich womöglich, um was es sich bei einer Gaskartusche eigentlich handelt. Im Gegensatz zu einer großvolumigen, wiederbefüllbaren Gasflasche werden alle kleineren Einwegbehälter als Gaskartusche bezeichnet.

Gaskartuschen sind meist mit einem Gemisch aus Butan und Propan befüllt, wobei in der Regel der Butananteil überwiegt.

Im Wesentlichen gibt es drei Kartuschensysteme:

Stechkartuschen

Eine Stechkartusche hat kein Ventil, das Verbrauchsgerät oder ein Adapter sticht die Kartusche mit einem Dorn auf. Diese kann erst wieder entfernt werden, wenn sie verbraucht ist, ansonsten würde der gesamte (Rest-) Inhalt auf einmal ausströmen (was nicht ungefährlich ist).

Schraubkartuschen

Eine Schraub-Ventilkartusche, die ich der Einfachheit halber kurz als „Schraubkartusche“ bezeichne, verfügt über ein Gewinde, an das ein Gaskocher oder Schlauch bzw. ein Adapter/Druckregler geschraubt werden kann. Das Ventil sorgt dafür, dass ohne aufgeschraubten Anschluss kein Gas entweicht. Dadurch kann eine Schraubkartusche demontiert und weiter verwendet werden, was ein Vorteil gegenüber einer Stechkartusche ist.

Ventilkartuschen

Eine Bajonett-Ventilkartusche, die ich der Einfachheit halber hier kurz „Ventilkartusche“ nenne, verfügt zwar ebenfalls über ein Ventil, so dass sie demontiert werden kann, ohne dass Gas entweicht – ein Gewinde existiert jedoch nicht. Der Anschluss wird nur aufgesteckt und durch eine spezielle Halterung gesichert. Bekannt und beliebt sind die günstig zu erwerbenden Gaskartuschen mit MSF-1A-Anschluss.

Die genormte Gasflasche

Im Gegensatz zu den Kartuschen ist eine Gasflasche wiederbefüllbar und großvolumiger. Es gibt sie in den Varianten für 5,5 kg oder 11 kg Flüssiggas und sie können bei Baumärkten oder Tankstellen nur durch geschultes Personal befüllt werden. Dort kann man gegen Pfand eine leere Flasche ausleihen und befüllen lassen, es ist jedoch auch möglich, selbst eine (neue) leere Flasche zu kaufen und anschließend befüllen zu lassen.

Für die Verwendung an einer Kühlbox benötigt man neben der Gasflasche noch einen Druckminderer (50 mBar) und einen Gasschlauch mit 1/4“ linksdrehendem Gewinde. Diese gibt es auch als Set zu kaufen.

Selbst eine „kleinere“ 5-kg-Gasflasche hat ein Leergewicht von ca. 6 kg und wiegt – mit flüssigem Propan befüllt – stattliche 10-12 kg! Sie ist außerdem ca. 50 cm hoch und über 20 cm im Durchmesser. Bleibst du nicht längere Zeit an einem Ort (Dauercamper), sondern besuchst mehrere Campingplätze oder ein Festival z.B. für 3 Tage, so wird eine Gasflasche wirklich unhandlich und zum „Bremsklotz“. Außerdem stellt sich die Frage des Transports einer solchen Gasmenge im Auto…

Vor- und Nachteile beim Einsatz von Gaskartuschen

Demgegenüber weist eine Gaskartusche mehrere Vorteile auf, aber auch ein paar Nachteile sollen nicht unerwähnt bleiben:

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Vorteile:

  • Sie ist klein und handlich.
  • Gewicht im befüllten Zustand unter 1 kg, teilweise unter 500 g.
  • Eine oder wenige Kartuschen reichen bereits für einen Festival- oder kürzeren Campingaufenthalt, wenn man einen niedrigen Verbrauch einer Gaskühlbox zugrunde legt.
  • Gaskartuschen lassen sich einfach über das Internet bestellen*, aber auch vor Ort nachkaufen.
  • Auch an einem Gaskocher oder einem Grill verwendbar.
  • Je nach Bedarf können mehrere Gaskartuschen im Auto mitgeführt werden, jedenfalls eine kleinere Menge als bei einer Gasflasche!
  • Bei einem Unfall wird eine erheblich geringere Gasmenge freigesetzt.
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Nachteile:

  • Zum Betrieb an einer Kühlbox sind zusätzliche Komponenten erforderlich.
  • Einwegbehälter: Die leeren Kartuschen führen zu Müll.
  • Im Internet finden sich u.U. auch zweifelhafte Billigangebote, die evtl. unsicher sind.

Fazit

Alles in allem haben mich die Vorteile der Gaskartuschen überzeugt, v.a. weil für meinen persönlichen Einsatzzweck schnell klar war, dass ich in den meisten Fällen nicht mehr wie 1-2 kg Gas benötigen werde.

Wie du statt einer großen Gasflasche eine kleine Gaskartusche an der Kühlbox benutzt und was du dafür benötigst, zeige ich dir in meinem Artikel „Kleiner, leichter, günstiger: Eine Gaskartusche für die Kühlbox verwenden“. Und ja, dies funktioniert eben nicht nur mit der bereits dafür vorgesehenen Dometic RC 1205, sondern auch mit allen anderen Gaskühlschränken!

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Sicherheit beim Umgang mit Gas!

Da es sich bei Butan und Propan um explosive Gase handelt, solltest du immer auch an die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen denken!

  • Gasflaschen und -kartuschen nie im Keller lagern! Das Gas ist schwerer als Luft, bei einem Leck bestünde das Risiko, dass es im Keller verbleibt und irgendwann zur Explosion führen kann.
  • Die Aufbewahrung sollte am besten außerhalb der Wohnung bzw. des Hauses erfolgen, auf jeden Fall an gut durchlüfteten Orten, z.B. auf der Terrasse – dort kann ausströmendes Gas keinen Schaden anrichten.
  • Die Verbindungen und Verschraubungen von Gaskartusche/-flasche, Schlauch und Gerät immer sorgsam vornehmen und prüfen.
  • Die Gasverbindung nur herstellen, wenn in der Nähe kein offenes Feuer brennt, gegrillt oder geraucht wird.
  • Die Gaszufuhr erst aufdrehen, wenn alle Anschlüsse korrekt sind.
  • Am besten ein Lecksuchspray* verwenden.
  • Den Gasschlauch in jeder Saison auf poröse Stellen überprüfen und spätestens nach 10 Jahren ersetzen.
  • Keine billigen Zubehörteile bzw. Ventilkartuschen verwenden, bei denen die Sicherheit zweifelhaft ist (Geiz ist hier nicht geil!).
  • Eine Kühlbox nur in gut durchlüfteten Bereichen mit Gas betreiben (auch wegen der Abgase), also z.B. im Vorzelt oder auf der Terrasse.

Wenn du alle Vorkehrungen beachtest, musst du keine Angst haben – die Verwendung von Gas ist eine sichere Energiequelle!